Bei Vivantes wurden 2022 täglich 3.510 vollstationäre, 684 teilstationäre und 921 ambulante Patient*innen behandelt. In der Summe waren das durchschnittlich 5.115 Patient*innen pro Tag.
Führend ist Vivantes als Gesundheitsnetzwerk in Berlin unter anderem bei der Schlaganfallbehandlung, bei minimalinvasivem Herzklappenersatz (Mitraclips und "TAVIs"), bei elektrophysiologischen Behandlungen, bei onkologischen Erkrankungen wie der Prostata- oder Brustkrebsbehandlung oder der stationären psychiatrischen Versorgung. Insgesamt wurden 2022 in den Einrichtungen von Vivantes mehr als 85.379 operative Eingriffe durchgeführt.
Digitalisierung: Fundament für die Zukunft
Vivantes verändert sich, um individueller auf den einzelnen Menschen und seine gesundheitlichen Bedürfnisse einzugehen. Unser Kliniknetzwerk setzt dazu auf eine konsequente Digitalisierung der Prozesse nach innen und außen und vernetzt sich auf der Basis internationaler Standards.
Digitaler, ambulanter, spezialisierter
Bei der Errichtung unseres digitalen Krankenhauses gehen wir zweistufig vor: Die Diagnose- und Behandlungsdokumentation ist bereits digitalisiert, ebenso wie Labor und Radiologie. Befunde im Herzkatheter-Labor, der elektrophysikalischen Untersuchung und im OP werden elektronisch festgehalten. Die sogenannte Patientenkurve mit Medikation, Vitalwerten und ärztlichen Anordnungen wird ebenfalls nicht mehr in Papiertabellen eingetragen, sondern ins Tablet eingegeben. Auch die Intensivstationen sind voll digitalisiert.
Mit der komplett digitalen Erfassung unserer klinischen Daten schaffen wir das Fundament für weitere Projekte, die einen praktischen, klinischen Mehrwert schaffen. Verschiedene Projekte, die mithilfe künstlicher Intelligenz wichtige Entscheidungshilfen bei der Vermeidung von Komplikationen in der Radiologie, Pathologie oder Medikation bieten, sind in Vorbereitung.
Mehr Service, weniger Wartezeit – beste medizinische Behandlung
Den Weg der Patient*innen stellt die Strategie Vivantes 2030 als „Patient Journey“ vor: ein ganzheitlicher Behandlungspfad als Reise mit Start und Ziel, der unsere Patient*innen mit all den individuellen Fragen und Bedürfnissen im Krankheits- und Behandlungsprozess in den Mittelpunkt stellt. Der klinische Prozess mit seinen verschiedenen Behandlungsschritten wird dafür klar definiert und digitalisiert.
Wie wünschen wir selbst uns die ideale Krankenhausbehandlung? Die Antwort darauf sollte uns immer leiten: Wir wollen, dass unsere individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden, wenig Papierkram nötig ist, wir wollen kurze Wege, wenig Wartezeit, ein kompetentes und empathisches Team und natürlich eine erstklassige State-of-the-Art-Behandlung.
Vorsitzender der Vivantes Geschäftsführung, Geschäftsführer KlinikmanagementDr. Johannes Danckert
Digitalradar Krankenhaus
Mehr als 1.600 Kliniken haben sich bei einer erstmals durchgeführten Online-Erhebung zum digitalen Reifegrad deutscher Krankenhäuser beteiligt.
Vivantes erreichte konzernweit mit durchschnittlich circa 52 von 100 möglichen Punkten ein deutlich überdurchschnittliches Ergebnis.
Neue medizinische Angebote im Geschäftsjahr 2022
Qualität ist ein Prozess. Auch im Geschäftsjahr 2022 wurden viele Kliniken zertifiziert und neu gegründet und neue Behandlungsangebote und Therapien für die Patient*innen entwickelt.
Qualität ist messbar
Vivantes verfügt über 114 interdisziplinäre Zentren, die teilweise über Standorte hinweg zusammenarbeiten.
2022 hatten die Fachkliniken, Departments und Zentren von Vivantes 85 von Fachgesellschaften verliehene Zertifizierungen.
3-Standortiges Lungenkrebszentrum
Die Vivantes Klinika Neukölln, Friedrichshain und Spandau wurden als 3-standortiges Lungenkrebszentrum von OnkoZert ausgezeichnet.
Mit der Zertifizierung des unabhängigen Instituts, das von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) beauftragt wird, gehört Vivantes deutschlandweit zu einem von nur vier 3-standortigen Lungenkrebszentren und ist in Ostdeutschland das einzige.
In der Vivantes Nuklearmedizin im MVZ Spandau wurde erstmals in Berlin die schwach radioaktive Substanz Gallium-68 (68Ga)-FAPI im PET/CT als Bildgebungsmittel klinisch angewendet und so einer Patientin eine bestimmte, zielgerichtete Krebstherapie ermöglicht.
Damit kommen neuste Forschungsergebnisse den Menschen in Berlin ab sofort zugute.
Vivantes Neurologie in Neukölln mit Spezialambulanz ist MS-Schwerpunktzentrum
Die Klinik für Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln mit ihrer Spezialambulanz für Multiple Sklerose wurde durch die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) erneut als konzernweit einziges MS-Schwerpunktzentrum zertifiziert.
Damit wird dem Team Versorgungsqualität auf höchstem Niveau bescheinigt. Das Zertifikat ist bis 2024 gültig.
Seit Dezember 2022 bietet die Klinik ambulant eine fundierte medizinische Abklärung für Menschen mit Gedächtnisstörungen oder mit zunehmender Einschränkung der Alltagsfähigkeit an.
Damit reagiert die Klinik auf die Bedürfnisse der immer älter werdenden Bevölkerung im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.
Vivantes Klinik für Schulterchirurgie im Berliner Norden ausgezeichnet
Im Oktober 2022 erhielt Klinik für Schulterchirurgie der Vivantes Standorte Humboldt-Klinikum und Klinikum Spandau das Gold-Siegel für Schulter- und Ellenbogen-Endoprothetik.
Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey besuchte im Januar 2022 das Vivantes Klinikum im Friedrichshain, um sich ein Bild von der Pandemie-Lage bei Vivantes zu machen.
Dabei tauschte sie sich mit der Klinikleitung und der Geschäftsführung aus und dankte den Klinik-Teams für ihren Einsatz.
Insgesamt hat Vivantes an seinen acht Klinikstandorten 9.183 wegen einer Covid-Erkrankung behandelt – das sind rund 39 Prozent der stationären Covid-Patient*innen in Berlin.
Bei Vivantes sind Sie in guten Händen
Von der Geburt, bis ins hohe Alter, wir sind mit unserem Gesundheitsnetzwerk und bester Medizin, engagierter Pflege und gesundheitlicher Unterstützung in fast allen Lebenslagen für die Berliner*innen da.
Schwanger werden mit Epilepsie
„Die meisten Schwangerschaften bei Frauen mit Epilepsie verlaufen heute komplikationslos“, betont die Chefärztin und Epilepsie-Forscherin Prof. Dr. Bettina Schmitz von der Klinik für Neurologie am Vivantes Humboldt-Klinikum.
Sie rät Betroffenen, sich frühzeitig von Expert*innen beraten zu lassen, wenn sie schwanger werden wollen – und macht ihnen Mut.
Das RS-Virus sorgte im Winter 2022 für eine große Erkrankungswelle bei Kleinkindern. Das hat noch einmal vor Augen geführt, vor welchen großen Aufgaben die Kinder- und Jugendmedizin steht.
Zu den wichtigsten Aufgaben von Atmungstherapeut*innen gehört die Betreuung und Versorgung von künstlich beatmeten Intensivpatient*innen und deren Entwöhnung vom Intensivrespirator. Atmungstherapeut Andreas Mücke von der Intensivstation im Vivantes Klinikum Spandau gibt Einblicke.
Auf der Intensivstation am Vivantes Klinikum Spandau wird für Patientinnen und Patienten Tagebuch geführt.
Wer auf einer Intensivstation behandelt wurde, kann Erinnerungslücken haben und sogar an den Folgen psychisch und physisch erkranken – das Symptom heißt Post-Intensive Care Syndrome, kurz: PICS.
Ein Tagebuch über die Zeit auf der Intensivstation kann dann helfen.
Die richtige Ernährung im Akutkrankenhaus z.B. vor und nach Operationen, kann Komplikationen verhindern, Nebenwirkungen reduzieren und die Mortalität senken.
Das haben Studien gezeigt und für die Umsetzung bei Vivantes setzt sich das Zentrum für Ernährungsmedizin ein. Die Leiterin Prof. Dr. Diana Rubin hat über die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin eine Weiterbildung für Pflegekräfte entwickelt, damit sie die Ernährungsmedizin im Rahmen eines strukturierten Ernährungsmanagements in der täglichen Arbeit bei Vivantes einsetzen können.
Von 2017 bis 2022 testete Vivantes gemeinsam mit der AOK Nordost das Lotsenmodell „Cardiolotse“ als Pilotprojekt, damit Patient*innen durch intensive ambulante Betreuung nicht so oft ins Krankenhaus müssen.
Eine wissenschaftliche Evaluation auf der Basis von 2.800 Teilnehmenden konnte diese These 2022 belegen.
Die Zahl an Krankenhaus-Wiedereinweisungen konnte für die Interventionsgruppe stark reduziert werden und auch die durchschnittliche Krankenhausverweildauer war viel geringer.
Innerhalb von 12 Monaten mussten Patienten die von einem Cardiolotsen betreut wurden, im Schnitt rund zwei Tage weniger im Krankenhaus bleiben. Die Gesamtkosten konnten durch die verbesserte Versorgung ebenfalls reduziert werden.