Intensivmedizin
Auf der Intensivstation in Berlin-Schöneberg werden Patientinnen und Patienten in kritischen Zuständen 24 Stunden am Tag engmaschig überwacht und nach aktuellstem Stand der medizinischen Wissenschaft und Technik betreut.
Operativ-interdisziplinäre Intensivmedizin in Berlin-Schöneberg
Die operativ-interdisziplinäre Intensivmedizin der Station 52A in Berlin-Schöneberg versorgt Patient*innen aller am Auguste-Viktoria-Klinikum vorhandenen Fachrichtungen mit drohenden oder manifesten Organversagen, bei denen eine kontinuierliche apparative oder medikamentöse Unterstützung notwendig ist.
Hierfür sind alle Behandlungsplätze auf der Intensivstation mit modernsten Gerätetechniken ausgestattet. So können alle notwendigen Überwachungs- und Behandlungsmaßnahmen an jedem Bettplatz durchgeführt werden.
Bei der Planung und Umsetzung des Neubaus wurden, wo immer möglich, auch die Interessen der Patient*innen und Ihrer Angehörigen mit berücksichtigt. Für Angehörige gibt es einen gesonderten Wartebereich, für ungestörte Angehörigengespräche steht ein nur für diesen Zweck eingerichteter Raum zur Verfügung.
Intensivmedizin in Berlin-Schöneberg: Schwerpunkt Delirbehandlung
In der Intensivmedizin in Berlin-Schöneberg ist die Delirbehandlung ein weiterer Schwerpunkt. Ein sogenanntes Delir, also eine akute, vorübergehende, meist reversible Störung des Bewusstseins meist mit Verwirrtheit und Unruhe einhergehend, ist eine häufige Begleiterscheinung einer Behandlung auf der Intensivstation. Neben der engmaschigen Kontrolle ob ein Delir auftritt, ist es uns ein besonderes Anliegen, alle aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Methoden zur Vermeidung eines Delirs umzusetzen und anzuwenden. Dies beinhaltet eine Reihe von nicht-medikamentösen Maßnahmen zur Orientierung in dieser schwierigen Situation für unsere Patient*innen. Unter anderem wird hierzu die Einhaltung eines Tag-Nacht-Rhythmus durch modernste Lichttechnik (biodynamische Lichtelemente in den Decken, die dauernd eine natürliche uhrzeitabhängige Tageslichtsituation schaffen) unterstützt.
Neben den fachlichen Standards bildet ein besonders ausgebildetes und erfahrenes Team die Grundlage dafür, für jede*n Patient*in die optimale Therapie festzulegen und bestmöglich und individuell umzusetzen. Das ärztliche und pflegerische Team wird durch eine Vielzahl von Mitarbeitenden aus den Bereichen der Physiotherapie, der Atmungstherapie, der Logopädie, der Psychologie, der Seelsorge, des Schmerzdienstes, des Palliativdienstes und dem Sozialdienst ergänzt. Durch die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachbereichen helfen wir den Patient*innen ihre Erkrankung so gut möglich zu überstehen und so eine bestmögliche Lebensqualität nach der Behandlung wiederzuerlangen. Wöchentliche Fallbesprechungen aller Patient*innen mit den Kolleg*innen der Klinik für Infektiologie aus dem AVK und die regelmäßige Kurvenprüfung auf medikamentöse Wechselwirkungen durch einen Apotheker ergänzen und verbessern unsere Therapie.
Trotz aller technischen Möglichkeiten, die die moderne Intensivmedizin bietet, ist uns eine transparente und umfassende Kommunikation über erreichbare Therapieziele und sinnvolle Grenzen unseres Handelns wichtig. Grundlage hierfür bildet der individuelle Patientenwille, der stets im Mittelpunkt unserer Behandlung steht. Von besonderer Bedeutung ist uns hier natürlich bei unseren schwerst erkrankten Patient*innen die Abstimmung mit den Angehörigen. Um diesen wichtigen Punkt zu betonen, haben die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin e.V. (DGAI) und der Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA) eine gemeinsame Kampagne „Zurück ins Leben“ gestartet (www.zurueck-ins-leben.de). Neben der Aufklärung, Motivation und Würdigung der Intensivmedizin ist das Ziel dieser Kampagne die menschliche Zuwendung und die Individualität der Patient*innen wieder in den Vordergrund der Intensivmedizin zu stellen. Auf der Kampagnenwebseite finden Sie weitere Informationen für Patient*innen und deren Angehörige.
Leistungsspektrum der Intensivmedizin in Berlin-Schöneberg
Das Leistungspektrum der Intensivmedizin in Berlin-Schöneberg umfasst folgende intensivmedizinische Methoden und Verfahren:
- tägliche Visiten durch eine*n Facharzt/ärztin mit der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin
- multiprofessionelle und interdisziplinäre Visiten
- engmaschige elektronische Erfassung und digitale Dokumentation aller Patient*innen-Werte sowie aller Untersuchungs- und Behandlungsverläufe
- modernste Beatmungsgeräte zur invasiven und nicht-invasiven Beatmung und damit Sicherstellung einer lungenprotektiven und patientenadaptieren Beatmung
- elektrische Impedanztomographie
- atmungtherapeutische Maßnahmen
- Frühmobilisation und Physiotherapie
- erweiterte Lagerungstherapien
- logopädische Behandlung
- Maßnahmen zur Entwöhnung von der Beatmung und eine enge Zusammenarbeit mit verschiedensten Beatmungsentwöhnungsstationen in und um Berlin
- bettseitige dilatative Tracheotomie (Luftröhrenschnitt), ggf. operative Tracheotomie
- Ultraschallgeräte auf Station: verfügbar für Diagnostik, Steuerung der Therapie und bei Punktionen
- kontinuierliche Nierenersatzverfahren
- diskontinuierliche Nierenersatzverfahren (in Zusammenarbeit mit der Nephrologie des Vivantes Humboldt Klinikums)
- Delir-Screening, -Prävention und -Therapie
- EEG-Diagnostik
- cerebrale Oxymetrie
- Unterstützung einer circadianen Rhythmik
- Einsatz einer biodynamischen Lichtsteuerung in allen Patientenzimmern
- zielorientierte Sedierung, regelmäßige Messung der Sedierungstiefe
- Möglichkeit der inhalativen Sedierung
- differenziertes hämodynamisches Monitoring und Steuerung der Katecholamintherapie
- zielgerichtete Flüssigkeitstherapie und Transfusionstherapie
- Maßnahmen zur Infektionsprävention und Infektionsmanagement
- Antibiotic Stewardship (ABS) und mindestens wöchentliche Visiten und Fallbesprechung aller Patient*innen mit der Klinik für Infektiologie
- mindestens wöchentliche Visite durch einen Apotheker um die Auswahl von Medikamenten, deren Wirkspiegel und mögliche Nebenwirkung individuell für jede*n Patient*in optimal anzupassen
- frühe enterale Ernährungstherapie
- Einbindung von Patient*innen und Angehörigen bei wichtigen medizinischen Entscheidungen
- strukturierte und regelmäßige Angehörigengespräche
- palliative Intensivmedizin
- strukturierte Expertenkonferenzen und Entscheidungen am Lebensende (EOLD)