Station 17 für Abhängigkeitserkrankungen und Krisenintervention
Die Station 17 für Abhängigkeitserkrankungen der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik bietet eine qualifizierte Entzugsbehandlung für Patienten und Patientinnen mit Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit oder Abhängigkeit von illegalen Substanzen an. Dabei wird der medikamentös unterstützte Entzug in ein gruppentherapeutisches Setting eingebunden.
Station 17 für Abhängigkeitserkrankungen
Konzept
- Konzept 1: qualifizierter Entzug von legalen bzw. illegalen Substanzen und substanzungebundenen Süchten
- Wir unterstützen betroffene Menschen in ihrem Anliegen, ein suchtmittelfreies Leben zu führen. Das Ziel der Behandlung ist einen kompetenten und achtsamen Umgang mit der Abhängigkeitserkrankung zu finden. Unser multiprofessionelles Team arbeitet mit verschiedenen suchttherapeutischen Behandlungsstrategien, hat sich jedoch psychotherapeutisch auf die Dialektisch-Behaviorale-Therapie für Abhängigkeitserkrankungen (DBT-S) spezialisiert. Inhalte der Therapie sind die „Entscheidung für einen neuen Weg“ zu treffen sowie Hochrisikosituationen erkennen und aktiv bewältigen zu können. Im Vordergrund steht der Erwerb neuer Fertigkeiten (Skills), um Rückfälle vermeiden und emotionale Anspannungszustände und Suchtdruck überwinden zu können.
- Konzept 2: Krisenintervention
- In akuten psychosozialen Notlagen bieten wir eine psychotherapeutische Krisenintervention an. Die Betroffenen erhalten Hilfe durch unser multiprofessionelles Team. Im Vordergrund steht die Reizabschirmung, indem wir einen sicheren Ort zur Verfügung stellen, an dem Menschen Entlastung finden, um psychotherapeutisch begleitet weitergehende Entscheidungen treffen zu können.
- In akuten psychosozialen Notlagen bieten wir eine psychotherapeutische Krisenintervention an. Die Betroffenen erhalten Hilfe durch unser multiprofessionelles Team. Im Vordergrund steht die Reizabschirmung, indem wir einen sicheren Ort zur Verfügung stellen, an dem Menschen Entlastung finden, um psychotherapeutisch begleitet weitergehende Entscheidungen treffen zu können.
Behandlungsangebote
Die Behandlungsangebote gelten niederschwellig für Menschen, die in Schönberg wohnen und eine Abhängigkeitserkrankung haben oder sich in einer akuten Krise befinden. Der Zugang erfolgt über die Rettungsstelle, auch durch eine ärztliche Einweisung oder durch die Kontaktaufnahme der Suchthilfeträger im Bezirk.
Therapieangebote
- differentielle Diagnostik der Abhängigkeitserkrankung sowie sämtlicher psychischer und körperlicher Begleit- oder Folgeerkrankungen, ergänzt durch den Konsiliardienst anderer Fachabteilungen
- psychologische Diagnostik einschließlich Testdiagnostik
- leitliniengerechter qualifizierter Entzug von allen Substanzen
- Pharmakotherapie im Entzug und der psychischen und körperlichen Begleiterkrankungen
- Entzug von Beikonsum unter Beibehaltung der ambulanten Substitutionsbehandlung
- Bezugspflege und Fachpflege sowie pflegetherapeutische Interventionen im Sinne der DBT-S-Cotherapie
- Psychologisch und ärztlich geführte psychotherapeutische Einzelgespräche
- individualisierte umfassende Sozialberatung in komplexen psychosozialen Problemlagen und Vermittlung in weiterführende Angebote bezüglich Wohnen oder Therapieeinrichtungen durch unsere Sozialarbeiter*innen, die auch co-therapeutische Einzelgespräche führen
- Entzugsbehandlung bei bestehender Schwangerschaft in enger Kooperation mit der geburtsmedizinischen Abteilung, der Familienberatungsstelle am Standort, bezirklichen Gremien und der Spezialambulanz der Charité für das fetale Alkoholsyndrom
- Behandlung von nicht-stoffgebundenen Abhängigkeiten in enger Kooperation mit der Suchtberatungsstelle der Caritas (Lost in Space, Café Beispiellos)
- Enge Kooperation mit ambulanten Kontakt- und Beratungsstellen (Notdienst e.V., Schwulenberatung, Frau sucht Zukunft etc.) der Selbsthilfe und den suchtspezifischen Trägern des Bezirkes
- Krisenintervention
Gruppentherapeutische Angebote
- Dialektisch-behaviorale Gruppentherapie für Abhängigkeitserkrankungen (Basisgruppe, Skillstraining, Rückfallanalysegruppe, Bezugsgruppe, Psychoedukation)
- DBT-S basierte Ergotherapie
- DBT-S basierte Physiotherapie
- DBT-S basierte Musiktherapie
- Achtsamkeitstraining
- NADA – suchtspezifische Ohrakupunktur
- Rückfallpräventionstraining
- Schlafhygiene
- Informationsgruppe zur Vermittlung von weiterführenden Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen (Selbsthilfegruppen, Träger der Suchthilfe, Entwöhnungseinrichtungen)
- externe Selbsthilfegruppen auf der Station
Ausstattung der Station
Das therapeutische Team besteht aus Pflegekräften einschließlich Fachpflege und DBT-Co-Therapeuten, Stationsleitung und deren Stellvertretung, einer Sozialarbeiterin, einer psychologischen Psychotherapeutin, psychologische Psychotherapeut*innen in Weiterbildung, einer Ergotherapeutin, Bewegungs- und Sporttherapeutinnen, einem Musiktherapeuten, Stationsärzt*innen, und einer Oberärztin.
Die Station verfügt über 24 Betten (Einzel- als auch Mehrbettzimmer).
Es stehen diverse Therapieräume, individuelle Rückzugsmöglichkeiten, ein Sportraum und sowohl eine Terrasse als auch ein bepflanzter Innenhof zur Verfügung.
Aufnahmemodus
Die Aufnahme bezirklicher Patient*innen mit einer Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit erfolgt niedrigschwellig über die Rettungsstelle oder nach telefonischer Terminvereinbarung mit der Station 17.
Bei freien Plätzen können – je nach Warteliste – auch außerbezirkliche Patient*innen mit Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit behandelt werden.
Die Aufnahme von Patient*innen mit Abhängigkeit von illegalen Substanzen erfolgt grundsätzlich nach Terminvereinbarung und vorheriger Absprache mit dem Notdienst für
Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V., Bülowstraße 106, 10783 Berlin, Tel. 030 233 240 200.
Kontakt & Ansprechpartner der Station für Abhängigkeitserkrankungen / DBT-S
Station
Tel.: (030) 130 20 2929
Fax: (030) 130 20 2927
Ärztliche Leitung
Oberärztin Dr. Alexandra Lingesleben
alexandra.lingesleben@vivantes.de
Psychotherapeutische Leitung
Psychologische Psychotherapeutin Silke Poppe
silke.poppe@vivantes.de
Sozialdienst
Janine Graffenberger
Tel.: (030) 130 20 8338
Fax: (030) 130 20 2927
janine.graffenberger@vivantes.de