Auguste-Viktoria-Klinikum
Geschichte
Geschichte
1903 | Grundsteinlegung des heutigen Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikums |
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1905 | Im Jahre 1905 wurde Prof. Dr. Walther Kausch (1867–1928) zum Ärztlichen Direktor und zum Leiter der Chirurgischen Klinik des im Bau befindlichen Auguste-Viktoria-Krankenhauses in Berlin gewählt. Er gilt als Wegbereiter der Bauchspeicheldrüsenchirurgie (Pankreaschirurgie). Ihm gelang mit der 1909 erfolgreich durchgeführten partiellen Duodenpankreatektomie die erste erfolgreiche Operation dieser Art in der Medizingeschichte. Von 1906 bis zu seinem Tod aufgrund einer sogenannten fulminanten Lungenembolie nach perforierender Appendizitis am 24. März 1928 leitete er das Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVK) und dessen chirurgische Klinik. |
1906 | Offizielle Eröffnung am 1. Oktober und feierliche Einweihung am 3. November |
1908 | Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Erweiterung des AVK. Bis 1910 Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts: Röntgenhaus (Haus 2) und die Häuser 4, 5, 10, 11, 14, 15 (Krankenstationen) sowie 12 (Badehaus) |
1909 | Erste Bauchspeicheldrüsen-Zwölffingerdarm-OP durch den Ärztlichen Direktor Walter Kausch |
1910 | Besuch der Kaiserin Auguste-Viktoria am 10. Februar mit Eintragung ins Gästebuch |
1914 | Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wird dem AVK ein Vereinslazarett angeschlossen |
1919 | Das Lazarett wird geschlossen, noch vorhandene kranke Soldaten werden ins Reservelazarett Steglitz überwiesen |
1920 | Bildung der neuen Berliner Stadtgemeinde: Das AVK gehört nun zu den städtischen Einrichtungen Berlins. |
1924 - 1927 | In Berliner Krankenhäusern herrscht Bettennot. 80 Notbetten zur Aufnahme von Grippe- und Tuberkulosekranken werden eingerichtet. Es erfolgt der Einbau eines großen Personenaufzugs, die Erneuerung der veralteten Röntgeneinrichtung und die Anschaffung eines neuen Röntgenapparates für die Tiefentherapie. Es erfolgt der Einbau eines großen Personenaufzugs, die Erneuerung der veralteten Röntgeneinrichtung und die Anschaffung eines neuen Röntgenapparates für die Tiefentherapie. Das AVK wird mit einer Rundfunkempfangsanlage ausgestattet: Von jedem Krankenbett aus kann über ein Hörkissen Radio gehört werden. Dem Haus werden die Schöneberger Beratungsstelle für Schwangere und "Krüppelfürsorge" zugeordnet. |
1928 | Mehrere Stationen werden wegen anhaltender Bettennot umgestellt. Der Gründungsdirektor Prof. Dr. Kausch verstirbt im AVK an den Folgen einer Blinddarmentzündung. |
1929 | Es werden Epidemiebaracken mit 120 Betten angegliedert. Die geburtshilflich-gynäkologische Abteilung wird eröffnet. |
1931 | Zum 25-jährigen Bestehen findet eine schlichte Gedenkfeier statt. |
ab 1933 | Auf Anordnung der NSDAP wird "unzuverlässiges und nicht-arisches" Personal entlassen. Dem AVK wird die ambulante Behandlung von Wohlfahrtskranken aus Steglitz und Schöneberg für Sachuntersuchungen, Röntgenuntersuchungen und Laboratoriumsuntersuchungen übertragen. |
1934 | Durch das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" werden Beschäftigte mit der "Durchführung von Unfruchtbarmachungen" vertraut gemacht. Es wird fahrbarer Röntgenapparats beschafft, der Aufnahmen von Schwerkranken direkt am Bett ermöglicht. Infolge der Auflösung der Kinderheilanstalt Buch wird eine Station für tuberkulös erkrankte Kinder eingerichtet. |
ab 1934 | Die Zahlen der Krankenverpflegungstage und der behandelten Kranken sinkt. |
1935 | Ein Lagerraum für die vorhandenen rund 250.000 Krankengeschichten wird eingerichtet, da in zunehmendem Maße Erbforschung und Rasseforschung betrieben wird. Das AVK führt Fortbildungskurse für Landärzte und Großstadtärzte durch. Es erfolgt eine Ausgestaltung verschiedener Arbeitsräume, Umkleideräume und Waschräume für das Personal unter dem Motto "Schönheit der Arbeit". |
1939 | Der Operationsbunker wird gebaut. |
1943 | Durch einen Bombenangriff am 23. / 24. August werden die meisten Gebäude stark beschädigt. Die Häuser 8, 15 und 17 werden gänzlich zerstört. Die Mehrzahl der Stationen wird nach Karlsbad verlegt. |
1945 | Die Kranken werden von Karlsbad nach Berlin unter schwierigsten Bedingungen transportiert. |
1946 | Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Arbeit im Krankenhaus mit 50 Betten wieder aufgenommen. Das AVK nimmt an der "Seuchenbettenaktion" aufgrund der in Berlin einsetzenden Epidemien teil (Typhus, Ruhr, Kinderlähmung). Das im Vorjahr erworbene Wichernhaus in der Rubensstraße wird als Krankenstation eröffnet. Die Ärztebibliothek wird in Betrieb genommen. |
1947 | Die Schöneberger TBC-Kinderheilstätte in Wyk auf Föhr wird dem AVK unterstellt. |
1951 - 1953 | Es erfolgt der Wiederaufbau der stark beschädigten Gebäude 14, 16, 18, und 20 sowie der Neubau des OP-Hauses (Haus 3). |
1953 | Bis zum Ende des Jahres wird noch im Bunker operiert. Der Bau des neuen Röntgenhauses (Haus 8) beginnt. |
1955 | Die Liegehalle wird fertiggestellt. |
1956 | Statt einer offiziellen Feier zum 50-jährigen Bestehen des Krankenhauses wird ein Festessen für Patientinnen und Patienten organisiert. Am Röntgenhaus wird angebaut. |
1957 | Das Behelfskrankenhaus am Barbarossaplatz wird dem AVK zugeordnet. (Im Jahr 1960 zum Hospital umgebaut und 1974 / 75 wieder aufgegeben.) |
1960 | Die modernste Abteilung zur Behandlung von Infektionskrankheiten in Deutschland wird mit 120 Betten eröffnet. Die letzten drei Baracken werden abgerissen. |
1961 | Der Ausbau auf 1.125 Normalbetten wird vom Senat beschlossen. In der Strahlentherapie wird die Kobalt-Bombe (dritte in West-Berlin) zur Behandlung von Geschwulstkrankheiten freigegeben. Der Umbau und die Modernisierung der neurologischen Abteilung wird abgeschlossen und die neue Hydrotherapeutische Abteilung in Betrieb genommen. |
1963 | Der Umbau und die Modernisierung der Pathologie werden abgeschlossen. Es kann das Richtfest für den Umbau und Anbau des Wäschereigebäudes gefeiert werden. |
1966 | Das 60-jährige Bestehen des Krankenhauses wird mit einer Feierstunde begangen. |
1968 | Die geburtshilflich-gynäkologische Abteilung wird als Deutschlands modernste Geburtenstation nach schwedischem Vorbild ohne Massenkreißsaal in Betrieb genommen. Für die Hebamme wird ein sogenannter "Kommandostand" eingerichtet, mit Übersicht über drei Geburtszimmer. |
1972 | Es wird eine Intensivpflegestation (Haus 18) neu eingerichtet und die urologische Abteilung mit 41 Betten eröffnet. |
1973 | Die neue Hochspannungsstation und Notstromanlage können in Betrieb genommen werden. Der Anbau der Röntgenabteilung (Haus 8) wird übergeben. |
1974 | Das AVK wird Akademisches Lehrkrankenhaus der Freien Universität Berlin. |
1975 | Der Operationssaal wird renoviert und das Haus 4 zu einer Aufnahmestelle und Rettungsstelle umgebaut. Die selbstständigen städtischen Krankenhäuser Steglitz (Betriebsstellen Leonoren- und Malteserstraße) und die Heilstätte in Wyk auf Föhr werden mit dem Auguste-Viktoria-Krankenhaus zusammengeschlossen und führen den Zusatz "Krankenhausbetrieb von Berlin-Schöneberg". Ein neues Kobalt-Bestrahlungsgerät wird im Strahlenbunker des Röntgenhauses eingebaut. |
1976 | Die "Klinik für psychosoziale Störungen" in der Herwarthstraße wird dem AVK angegliedert (und 1978 wieder abgegeben). Die Abteilung für chronisch erkrankte Patientinnen und Patienten zieht aus der Malteserstraße in einen Neubau in der Leonorenstraße. Der Bereich Malteserstraße wird aufgegeben. |
1977 | Im Zusammenhang mit den Umbaumaßnahmen entsteht im Haus 6 eine operative Intensivstation mit der ersten Sauerstoff-Überdruckkammer West-Berlins. Der Kreißsaal in Haus 35 wird zu einem der modernsten in Berlin ausgebaut. Der chirurgische und urologische Operationsbetrieb findet nach dem Umbau wieder in den Häusern 3 und 4 statt. |
1978 | Die Abteilung für chronisch erkrankte Patientinnen und Patienten wird nach sechs Jahren Bauzeit offiziell ihrer Bestimmung übergeben. |
1979 | Es werden alle im März behandelten Patientinnen und Patienten befragt. Es ist die erste umfassende Patientenumfrage in Berlin. |
1980 | Der Grundstein für das neue Verwaltungsgebäude (Haus 11) wird gelegt. |
1981 | Das Krankenhaus begeht seine 75-Jahr-Feier. |
1983 | Der Plan eines Neubaus, der das Pavillonsystem ersetzen soll, wird aus finanziellen Gründen aufgegeben und stattdessen die Sanierung beschlossen. |
1984 | Der Sozialmedizinische Dienst Schöneberg bezieht neue Räume auf dem AVK-Gelände. |
1985 | Es wird ein neuer Computertomograph für die Strahlenabteilung angeschafft. Es erfolgt der endgültige Beschluss zu einer behutsamen Sanierung des AVK. Damit werden Pläne aus den 1970er Jahren für einen sechsstöckigen Monumentalbau aufgegeben. |
1986 | Es werden Patientenfürsprecherinnen und Patientenfürsprecher für die Rubensstraße und die Leonorenstraße eingesetzt. |
1987 | Ein Modellprojekt für AIDS-Kranke nach dem Vorbild des Generals Hospital in San Francisco startet in Kooperation mit niedergelassenen Internisten, Sozialstationen und der Berliner AIDS-Hilfe. |
1988 | Die Krankenhausplanung des Berliner Senats sieht bis zum Jahr 1992 eine Grundsanierung des AVK vor. |
1989 | Die Rekonstruktion des Turms von Haus 1 wird beendet. |
1990 | Die Rehabilitationsklinik in der Leonorenstraße nimmt die Arbeit auf. Es wird ein neues Geriatrie-Konzept vorgestellt. |
1991 | Das neue Aufnahmezentrum beherbergt drei Fachabteilungen und die Intensivabteilung. |
1993 | Der Neubau der Physikalischen Therapie (Badehaus) wird eröffnet. |
1994 | Zum 1. Januar geht die TBC-Kinderheilstätte in Wyk auf Föhr an den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband über. Am AVK wird die neue Cafeteria eröffnet. |
1995 | Die neue gynäkologische Abteilung, die Ambulanz und die Neurologie in Haus 35 werden eröffnet. Es findet ein hausinterner Ideenwettbewerb statt. Die geriatrische Tagesklinik in der Leonorenstraße wird eröffnet. Die erste Ausgabe der Mitarbeiterzeitung "August & Viktoria“ erscheint. |
1996 | Das Pflegewohnheim in der Leonorenstraße wird eröffnet. Es gibt eine "Geburtstagsparty" zum 90-jährigen Bestehen des Krankenhauses. Das AVK wird Mitglied im Deutschen Netz gesundheitsfördernder Krankenhäuser. |
1997 | Die erste Berliner Praxis für Radioonkologie und Strahlentherapie wird im AVK eröffnet. Ein Ideenwettbewerb der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AVK findet statt. Das neu gebaute Zentrum für Innere Medizin wird eröffnet. |
1998 | Das Gemeindepsychiatrische Zentrum in der Dominicusstraße mit Wohnprojekt, Tagesklinik und Institutsambulanz wird eröffnet. Die gemeindenahe psychiatrisch-psychotherapeutische Vollversorgung des Bezirks Schöneberg wird übernommen. Der örtliche Bereich Havelhöhe wird aufgegeben. Es wird das International Medicine Office (IMO) gegründet und die Praxis für Kernspintomographie im AVK eröffnet. |
1999 | Der Skulpturengarten sowie der Arzneipflanzengarten und Duftkräutergarten werden eröffnet. Der Senat gibt die Fusion mit dem Wenckebach-Krankenhaus vor. Die erste 5-Tage-Station Berlins wird eröffnet. Die erste Internetseite des AVK geht online. |
2000 | Die Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie wird in das Wenckebach-Krankenhaus verlagert. Die ehemalige orthopädische Abteilung des Krankenhauses Neukölln zieht im AVK ein und das Zentrum für Orthopädie wird im AVK eröffnet. Mit einem Festakt wird die Erweiterung des Skulpturengartens mit der Enthüllung der 1904 von Carl Begas geschaffenen Marmorplastik "Auguste Viktoria" in der Eingangshalle von Haus 1 begangen. |
2001 | Zum 1. Januar geht das AVK, im Verbund der städtischen Krankenhäuser Berlins, in die NET-GE Kliniken für Berlin GmbH über. Seit Mai heißt das neue Gesamtunternehmen Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH. Das Dialysezentrum Schöneberg-Tempelhof in Haus 30 wird eröffnet. Ein ambulantes Rehazentrum mit Badehaus wird übergeben. |
2006 | Am 22. Oktober findet eine große 100-Jahr-Feier mit Tag der offenen Tür und dem Besuch des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit statt. Die Entwöhnungstherapie wird in der Hartmut-Spittler-Fachklinik etabliert. |
2016 | Erste Operation mit dem Roboter „Da Vinci“ in der Urologie und Gynäkologie. Das AVK wird als "Babyfreundliche Geburtsklinik" ausgezeichnet und verzeichnet eine jährlich steigende Zahl der Geburten.Im AVK wird das erste Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in Berlin-Brandenburg zertifiziert. Das Urologische Laserzentrum Berlin wird eingerichtet. Im AVK wird das erste Prostatazentrum zertifiziert. |
2016 | Für einen Funktionsneubau erfolgt der erste Spatenstich. |
2017 | Im AVK wird das erste Wirbelsäulenzentrum in Berlin-Brandenburg zertifiziert. |
2019 | Ein Richtfest für den 1. Bauabschnitt des Krankenhausneubaus wird Mitte Oktober gefeiert. |