Hände einer Ärztin untersuchen Bauch eines Patienten
Viszeralonkologisches Zentrum

Darmkrebszentrum im Humboldt-Klinikum

Im Darmkrebszentrum in Berlin-Nord wird Dickdarmkrebs und Enddarmkrebs bzw. das Kolon- oder Rektumkarzinom sowie das Analkarzinom interdisziplinär behandelt.

Diagnose Darmkrebs

Die Diagnose Darmkrebs, auch als Kolon- oder Rektumkarzinom bezeichnet, löst bei Betroffenen und Angehörigen große Verunsicherung und Ängste aus. Daher ist es uns wichtig, Sie nicht nur fachlich auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft zu behandeln, sondern auch menschlich auf ihrem gesamten Weg zu begleiten.

Das große Team der Kliniken Koloproktologie, Onkologie und Gastroenterologie steht Ihnen hierbei zur Seite. Denn eins ist klar: In der Hand von Spezialist*innen gehört Darmkrebs zu den potenziell heilbaren Krebserkrankungen!

Darmkrebs: Entstehung, Vorsorge und Symptome

Wie entsteht Darmkrebs?

Darmkrebs entsteht über viele Jahre hinweg aus sog. Polypen. Das sind kleine Knospen der Darmschleimhaut. Diese Polypen sind anfänglich gutartig, wandeln sich jedoch im Laufe der Zeit in einen bösartigen Tumor um. Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland!

In den meisten Fällen lasst sich keine einzelne Ursache für die Krebsentstehung benennen. Eine ungesunde Ernährungs- und Lebensgewohnheit kann das Risiko erhöhen. Es gibt aber auch eine erbliche Form der Darmkrebs. Hier existieren bei den Betroffenen spezifische Gendefekte, die das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs dramatisch erhöhen und das bereits in jungen Lebensjahren.

 

Vorsorge gegen Darmkrebs

Werden im Rahmen einer Darmspiegelung Polypen entdeckt, können diese auch direkt entfernt werden. Dann kann hier kein Darmkrebs mehr entstehen.

Auch wenn eine Darmspiegelung zunächst unangenehm und abschreckend wirkt, stellt sie eine sehr zuverlässige und sichere Untersuchungsmethode dar, die eine Krebserkrankung frühzeitig entdecken bzw. diese sogar verhindern kann, d.h. die Darmspiegelung kann Leben retten!

Da Darmkrebs-Symptome erst sehr spät auftreten, ist es wichtig bereits vorher, d.h. ab dem 50. Lebensjahr zur Vorsorge-Darmspiegelung zu gehen und nicht erst wenn Beschwerden aufgetreten sind.

 

Symptome bei Darmkrebs

Alarmsymptome, die unbedingt zu einer Vorstellung bei Ärzt*innen führen sollten, sind:

  • Blut im Stuhlgang (sehr dunkler Stuhlgang bzw. Blutauflagerungen)
  • Blutarmut (Anämie im Blutbild)
  • veränderter Stuhlgang (wechselhafte Stuhlkonsistenz zwischen Durchfall und Verstopfung)
  • Bleistift dünne Stuhlgänge
  • Schmerzen
  • tastbare Verhärtungen Knoten im Bauchraum oder Enddarmbereich
 

Individualisierte Medizin bei Darmkrebs

Die Behandlung von Darmkrebs gliedert sich in mehrere, aufeinanderfolgende Phasen. In jeder Phase wird individuell auf die Ausprägung der Krebserkrankung, das körperliche Befinden der Patient*innen und die persönlichen Wünsche eingegangen und das weitere Vorgehen angepasst – wir sprechen von individualisierter Medizin.

Zusätzliche Therapieangebote wie die:

sind hierbei eine enorme Unterstützung und leisten einen großen Beitrag zur ganzheitlichen Behandlung.

 

Phasen der Darmkrebs-Therapie

Phase 1: Diagnostik

  1. Darmspiegelung: Die sicherste und zuverlässigste Methode ist die Darmspiegelung und steht am Anfang der Diagnostik. Viele Menschen haben eine gewisse Angst vor der Darmspiegelung, aber dies ist unbegründet. Die Darmspiegelung wird in einer Art Tiefschlaf durchgeführt und ist damit zum einen schmerzfrei, zum anderen bekommt man von der Untersuchung selbst nichts mit. Mithilfe von modernen Geräten erfolgt eine Überwachung der sogenannten Vitalfunktionen (Monitor). Dadurch wird die Darmspiegelung zu einem sehr sicheren Verfahren auch für Menschen höheren Alters bzw. für Patienten mit Vorerkrankungen.
  2. CT und MRT: Wenn die Darmspiegelung und die Auswertung der Gewebeproben die Diagnose eines Darmkrebs bestätigt haben, wird ein CT vom Brust- und Bauchraum durchgeführt, um das sogenannte Stadium der Tumorerkrankung feststellen zu können und um beurteilen zu können, ob Metastasen in anderen Organen wie z. B. der Leber oder Lunge vorliegen.
  3. Blutwerte: Die Bestimmung von bestimmten Blutwerten und sogenannten Tumormarkern gehört zum Standard der vollständigen Diagnostik.

Phase 2: Therapie

Zur Therapie von Darmkrebs stehen grundsätzlich drei "Therapie-Bausteine" zur Verfügung.
Die

  • Operation
  • Chemotherapie
  • und die Bestrahlung.

In Abhängigkeit des individuellen Tumorstadiums können diese drei Bausteine allein bzw. in Kombination in unterschiedlicher Reihenfolge kombiniert werden. Das Therapiekonzept wird daher individuell in der sogenannten Tumorkonferenz besprochen und geplant.

Die Operation ist allerdings der zentrale Baustein, denn nur bei vollständiger operativer tiefer Entfernung des Tumors ist eine Heilung möglich. Um dieses zu erreichen kann es notwendig sein, dass bereits vor der Operation eine Chemotherapie und/oder Bestrahlung durchgeführt werden müssen.


Phase 3: Nachbehandlung

Die Nachbehandlung beginnt bereits am OP-Tag. Ein speziell entwickeltes Behandlungsregime (ERAS) hilft dabei, dass die Patienten möglichst schnell und schonend wieder ihre alte Selbstständigkeit und Möglichkeit der Selbstversorgung zurückerlangen.

Operationen ohne Schläuche, Drainagen, Kabel, Operation mit kleinen Schnitten, intensive Physiotherapie und Ernährungsberatung und vieles mehr machen dies möglich. Der Sozialdienst hilft bei der Beratung und Beantragung sämtlicher Formulare wie Pflegegrade, Reha etc. Nach der Entlassung steht auch unsere Spezialsprechstunde und die chirurgische Ambulanz für weitere Kontrollen und Gespräche zur Verfügung.
 


Phase 4: Nachsorge

Nachdem der Darmkrebs behandelt und entfernt wurde, bedarf es jährliche Kontrolluntersuchungen. Diese erfolgen nach einem festen Schema, das im Rahmen der Tumorkonferenz (Fallkonferenz/Expertentreffen von Ärzt*innen unterschiedlicher Fachrichtung) festgelegt wird und den Patient*innen bei Entlassung aus dem Krankenhaus oder im Rahmen der postoperativen Kontrolluntersuchung ausgehändigt wird.

Die Kontrolluntersuchungen umfassen im Wesentlichen

  • Blutkontrollen (Tumormarker),
  • Ultraschallkontrolle der Leber und
  • Darmspiegelungen.

Behandlung im Darmkrebszentrum in Berlin-Nord

Vorteile der Behandlung im Darmkrebszentrum

Informationen zu Darm-OPs

Wissenswertes zu Darmkrebs

Metastasen bei Darmkrebs

Darmkrebs kann Metastasen, das heißt Absiedelungen vom Ursprungstumor bilden. Die regelmäßige Nachsorge-Untersuchung dient dazu im Falle einer Metastasenbildung (meist Leber, Lunge oder Lymphknoten) diese frühzeitig zu entdecken. Denn die moderne Medizin ist inzwischen in der Lage, auch in dieser Situation durch unterschiedliche Behandlungsmethoden die Metastasen zu bekämpfen und eine Heilung herbeizuführen.

Leider gibt es aber auch Situationen, wo dies nicht mehr vollständig möglich ist. Dann ist es wichtig die weitere Versorgung, die sogenannte palliative Therapie, zu organisieren und sicherzustellen.


Erblicher Darmkrebs

Es gibt Varianten von Darmkrebs, die familiär gehäuft auftreten bzw. erblich bedingt sind. Entsprechend erfolgt bereits vor einer Operation ein entsprechendes Screening. Zudem untersuchen wir alle Tumore auf Hinweise auf einen erblichen Ursprung und führen bei Verdacht eine spezialisierte genetische Beratung und weitere Diagnostik durch.

Junges Patientenalter und Auftreten verschiedener Krebserkrankungen in der Familie sind ein erster Hinweis. Wir sind eines der wenigen Darmkrebszentren Deutschlands, die die Berechtigung zur fachbezogenen genetischen Beratung hat und selbst durchführen darf.

Die Kenntnis über das Vorhandensein eines erblichen Darmkrebs ist sowohl für die Operation als auch für die Nachbehandlung und Nachsorge, die sehr viel intensiver sein muss, relevant. Zudem sollten Angehörige der oder des erkrankten Patient*in ebenfalls vorsorglich untersucht werden. Wir bieten hierzu eine Spezialsprechstunde an.


Ihre Ansprechpartner bei Darmkrebs

Oberarzt

Koordinator des zertifizierten Darmzentrums

Dr. med. Till Lunenburg

030 130 12 2269
Till Lunenburg

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Kooperationspartner des Zentrums

Das Viszeralonkologische Zentrum kooperiert mit interdisziplinären Einrichtungen.

Kooperationspartner

Auszeichnungen

DKG zertifiziertes Darmkrebszentrum
DKG zertifiziertes Viszeralonkologisches Zentrum