Darmkrebszentrum im Humboldt-Klinikum
Im Darmkrebszentrum in Berlin-Nord wird Dickdarmkrebs und Enddarmkrebs bzw. das Kolon- oder Rektumkarzinom sowie das Analkarzinom interdisziplinär behandelt.
Diagnose Darmkrebs
Die Diagnose Darmkrebs, auch als Kolon- oder Rektumkarzinom bezeichnet, löst bei Betroffenen und Angehörigen große Verunsicherung und Ängste aus. Daher ist es uns wichtig, Sie nicht nur fachlich auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft zu behandeln, sondern auch menschlich auf ihrem gesamten Weg zu begleiten.
Das große Team der Kliniken Koloproktologie, Onkologie und Gastroenterologie steht Ihnen hierbei zur Seite. Denn eins ist klar: In der Hand von Spezialist*innen gehört Darmkrebs zu den potenziell heilbaren Krebserkrankungen!
Individualisierte Medizin bei Darmkrebs
Die Behandlung von Darmkrebs gliedert sich in mehrere, aufeinanderfolgende Phasen. In jeder Phase wird individuell auf die Ausprägung der Krebserkrankung, das körperliche Befinden der Patient*innen und die persönlichen Wünsche eingegangen und das weitere Vorgehen angepasst – wir sprechen von individualisierter Medizin.
Zusätzliche Therapieangebote wie die:
- psychoonkologische Betreuung
- sozialmedizinische Beratung (Sozialdienst)
- Ernährungstherapie
- onkologische Fachpflege
- Stomaschwester
- Seelsorge und Klangkörpertherapie uvm.
sind hierbei eine enorme Unterstützung und leisten einen großen Beitrag zur ganzheitlichen Behandlung.
Phasen der Darmkrebs-Therapie
Phase 1: Diagnostik
- Darmspiegelung: Die sicherste und zuverlässigste Methode ist die Darmspiegelung und steht am Anfang der Diagnostik. Viele Menschen haben eine gewisse Angst vor der Darmspiegelung, aber dies ist unbegründet. Die Darmspiegelung wird in einer Art Tiefschlaf durchgeführt und ist damit zum einen schmerzfrei, zum anderen bekommt man von der Untersuchung selbst nichts mit. Mithilfe von modernen Geräten erfolgt eine Überwachung der sogenannten Vitalfunktionen (Monitor). Dadurch wird die Darmspiegelung zu einem sehr sicheren Verfahren auch für Menschen höheren Alters bzw. für Patienten mit Vorerkrankungen.
- CT und MRT: Wenn die Darmspiegelung und die Auswertung der Gewebeproben die Diagnose eines Darmkrebs bestätigt haben, wird ein CT vom Brust- und Bauchraum durchgeführt, um das sogenannte Stadium der Tumorerkrankung feststellen zu können und um beurteilen zu können, ob Metastasen in anderen Organen wie z. B. der Leber oder Lunge vorliegen.
- Blutwerte: Die Bestimmung von bestimmten Blutwerten und sogenannten Tumormarkern gehört zum Standard der vollständigen Diagnostik.
Phase 2: Therapie
Zur Therapie von Darmkrebs stehen grundsätzlich drei "Therapie-Bausteine" zur Verfügung.
Die
- Operation
- Chemotherapie
- und die Bestrahlung.
In Abhängigkeit des individuellen Tumorstadiums können diese drei Bausteine allein bzw. in Kombination in unterschiedlicher Reihenfolge kombiniert werden. Das Therapiekonzept wird daher individuell in der sogenannten Tumorkonferenz besprochen und geplant.
Die Operation ist allerdings der zentrale Baustein, denn nur bei vollständiger operativer tiefer Entfernung des Tumors ist eine Heilung möglich. Um dieses zu erreichen kann es notwendig sein, dass bereits vor der Operation eine Chemotherapie und/oder Bestrahlung durchgeführt werden müssen.
Phase 3: Nachbehandlung
Die Nachbehandlung beginnt bereits am OP-Tag. Ein speziell entwickeltes Behandlungsregime (ERAS) hilft dabei, dass die Patienten möglichst schnell und schonend wieder ihre alte Selbstständigkeit und Möglichkeit der Selbstversorgung zurückerlangen.
Operationen ohne Schläuche, Drainagen, Kabel, Operation mit kleinen Schnitten, intensive Physiotherapie und Ernährungsberatung und vieles mehr machen dies möglich. Der Sozialdienst hilft bei der Beratung und Beantragung sämtlicher Formulare wie Pflegegrade, Reha etc. Nach der Entlassung steht auch unsere Spezialsprechstunde und die chirurgische Ambulanz für weitere Kontrollen und Gespräche zur Verfügung.
Phase 4: Nachsorge
Nachdem der Darmkrebs behandelt und entfernt wurde, bedarf es jährliche Kontrolluntersuchungen. Diese erfolgen nach einem festen Schema, das im Rahmen der Tumorkonferenz (Fallkonferenz/Expertentreffen von Ärzt*innen unterschiedlicher Fachrichtung) festgelegt wird und den Patient*innen bei Entlassung aus dem Krankenhaus oder im Rahmen der postoperativen Kontrolluntersuchung ausgehändigt wird.
Die Kontrolluntersuchungen umfassen im Wesentlichen
- Blutkontrollen (Tumormarker),
- Ultraschallkontrolle der Leber und
- Darmspiegelungen.
Behandlung im Darmkrebszentrum in Berlin-Nord
Vorteile der Behandlung im Darmkrebszentrum
- multiprofessionelles Team
- feste Ansprechpartner*innen
- individualisierte Medizin, Sie als Patient*in im Mittelpunkt der Behandlung
- modernste Therapiekonzepte u.a. Roboter-assistierte Chirurgie (Da-Vinci-System)
- überprüfte Qualität der Behandlung
- Teilnahme an Studien (auf Wunsch)
- aktuellste medikamentöse Therapiekonzepte
- enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fach-, Hausärzt*innen und Reha-Einrichtungen
- enge Kooperationen zur Optimierung von Therapiezeiten und Minimierung von Wartezeiten
Informationen zu Darm-OPs
Wissenswertes zu Darmkrebs
Metastasen bei Darmkrebs
Darmkrebs kann Metastasen, das heißt Absiedelungen vom Ursprungstumor bilden. Die regelmäßige Nachsorge-Untersuchung dient dazu im Falle einer Metastasenbildung (meist Leber, Lunge oder Lymphknoten) diese frühzeitig zu entdecken. Denn die moderne Medizin ist inzwischen in der Lage, auch in dieser Situation durch unterschiedliche Behandlungsmethoden die Metastasen zu bekämpfen und eine Heilung herbeizuführen.
Leider gibt es aber auch Situationen, wo dies nicht mehr vollständig möglich ist. Dann ist es wichtig die weitere Versorgung, die sogenannte palliative Therapie, zu organisieren und sicherzustellen.
Erblicher Darmkrebs
Es gibt Varianten von Darmkrebs, die familiär gehäuft auftreten bzw. erblich bedingt sind. Entsprechend erfolgt bereits vor einer Operation ein entsprechendes Screening. Zudem untersuchen wir alle Tumore auf Hinweise auf einen erblichen Ursprung und führen bei Verdacht eine spezialisierte genetische Beratung und weitere Diagnostik durch.
Junges Patientenalter und Auftreten verschiedener Krebserkrankungen in der Familie sind ein erster Hinweis. Wir sind eines der wenigen Darmkrebszentren Deutschlands, die die Berechtigung zur fachbezogenen genetischen Beratung hat und selbst durchführen darf.
Die Kenntnis über das Vorhandensein eines erblichen Darmkrebs ist sowohl für die Operation als auch für die Nachbehandlung und Nachsorge, die sehr viel intensiver sein muss, relevant. Zudem sollten Angehörige der oder des erkrankten Patient*in ebenfalls vorsorglich untersucht werden. Wir bieten hierzu eine Spezialsprechstunde an.