Überblick über das Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche am Klinikum Neukölln
Unser Schwerpunkt - Diabetes mellitus Typ 1 ist die häufigste Stoffwechselerkrankung und Diabetesform bei Kindern
Krankheitsbild Diabetes mellitus Typ 1
Diabetes mellitus Typ 1 (T1D) ist die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren. Krankmachend ist eine fehlgeleitete Immunreaktion, die sich gegen die insulinbildenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse richtet und innerhalb von wenigen Monaten zu einem schweren Insulinmangel führt. Da Insulin den Körperzellen Glukose aus der Nahrung zuführt, entstehen durch sehr hohe Blutzuckerwerte die typischen Symptome:
- schnelle Austrocknung und
- starker Durst,
- häufiges Wasserlassen und
- allgemeine Abgeschlagenheit sowie
- ungewollter Gewichtsverlust.
Eine Heilung der krankheitsverursachenden Autoimmunreaktion gegen die insulinbildenden Betazellen ist trotz vieler, wissenschaftlicher Aktivitäten weiterhin nicht möglich und die gesundheitserhaltende Therapie ist eine lebenslange, physiologische Insulinersatztherapie.
Nach aktuellen Schätzungen leben in Deutschland ca. 18.500 Kinder und Jugendliche im Alter von 0–14 Jahren mit T1D betrifft es etwa jedes 700. Kind unter 15 Jahren in Deutschland.
Die stationäre und ambulante Betreuung von Kinder und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 im Überblick:
- Bei den typischen Symptomen Polyurie, Polydipsie und Gewichtsverlust kommt vermuten entweder die Eltern selbst oder eine aufgesuchte Kinderärzt:innen den Verdacht auf eine neue Diabeteserkrankung. Uns ist wichtig, dass wir am Diabeteszentrum diese Verdachtsfälle ohne Verzögerung in der Rettungsstelle der Kinderklinik abklären können. Wenige Stunden bis Tage können zu einer schweren Stoffwechselentgleisung mit Ketoazidose führen.
- Wenn sich die Diagnose „Diabetes Typ-1“ bestätigt, erfolgt ein ausführliches Diagnoseeröffnungsgespräch.
- Für die Kinder und Jugendliche, bei denen Typ-1 Diabetes diagnostiziert wird, bedeutet dies eine kontinuierliche, lebenslange Insulintherapie.
- Der Umgang mit Insulintherapie wird im Rahmen eines stationären Aufenthalts durch theoretische Schulung und praktische Anleitung vermittelt. Die Patienten und Sorgeberechtigen erhalten wochentags täglich zielgerichtete Schulung und Anleitung die ihnen helfen soll, mit der Diabetestherapie wieder zurück in ihren Alltag zu finden.
- Zur Unterstützung der Therapie können technische Innovationen wie Glukosesensoren, Insulinpumpen und Steuerungsalgorithmen zum Einsatz kommen. Alle Informationen zu diesen Möglichkeiten erhalten Sie in der Diabetesschulung.
- Die lebenslange und lebensverändernde Diagnose kann eine ausgeprägte, psychische Belastung auslösen oder zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen zuhause und in der Kita oder Schule erfordern. Bei Diabetes Manifestation findet auch ein erstes Kontaktgespräch mit unserer Psychotherapeutin und eine Beratung durch unseren Sozialdienst statt.
- Kinder und Jugendliche sind in ihrer Versorgung immer eingebettet in ein komplexes Netzwerk aus medizinischen Professionellen, ihrem eigenen sozialen Netzwerk sowie weiteren Akteuren (Abb. 1).
- Zu Unterstützung des sozialen Umfelds können je nach Kapazität und Dringlichkeit auch ambulante Schulungen und Beratungen von Verwandten, Kindertagesstätten, Schulen, Horteinrichtungen sowie Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen durchgeführt werden.
Versorgung mit Rezepten und Hilfsmitteln
Die Versorgung mit Rezepten und Hilfsmitteln wird durch das DBZ sichergestellt. Wenn Sie oder ihr Kind bereits in der Behandlung des DBZ sind, können Sie hier Rezept und Hilfsmittel bestellen: Tel.: (030) 130 143 701 oder dbz-rezepte.knk@vivantes.de
Fragen zur Diabetestherapie
- Bei Fragen zur Diabetestherapie können Sie sich Montag bis Freitag von 8:30Uhr bis 14:00 Uhr telefonisch unter 030 130 143 164 an uns wenden. Benutzen Sie gern den Anrufbeantworter. Wir melden uns schnellst möglich zurück.
Alternativ können Sie uns per Mail unter kinderdiabetologie.knk@vivantes.de kontaktieren.