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Altenpflege: Wenn Azubis einen Wohnbereich leiten

Verantwortung übernehmen, an den Aufgaben wachsen und vorbereitet sein auf die Zeit nach der Ausbildung: Das sind die Ziele, die das Projekt „Azubis leiten einen Wohnbereich“ hat. Wie gut das funktioniert, zeigt sich auch im Haus Danziger Straße der Vivantes Hauptstadtpflege.

Am Anfang wollte sie am liebsten aufgeben, gibt Thao Phuong Dam zu. Die Vietnamesin sitzt mit zwei ihrer Kolleginnen und Kollegen im Haus Danziger Straße zusammen und erzählt von ihren ersten Wochen in Deutschland. Eine fremde Kultur, eine komplizierte Sprache – es war nicht leicht für die 23-Jährige. Und doch ist sie geblieben und hat sich durchgekämpft.

Heute leitet sie zusammen mit acht anderen Auszubildenden einen Wohnbereich. Erstmal nur als zeitlich begrenztes Projekt, doch voller Selbstvertrauen, das auch künftig managen zu können.

Erst unsicher, dann voller Selbstvertrauen

Dabei schreiben die Azubis ihren Dienstplan selbst, planen Arbeitsabläufe und vergeben Zuständigkeiten wie die Medikamentenstellung. Thao Phuong Dam muss sich nicht nur mit ihren Kolleginnen und Kollegen intern abstimmen, sondern auch mal Telefonate von außerhalb annehmen. Etwas, was sie sich früher nicht getraut hätte.

 

Nicht allein gelassen

Um eine gleichbleibend hohe Qualität der Pflege während des Projekts zu gewährleisten, sind immer ausreichend Fachkräfte in den Wohnbereichen anwesend. Sie beaufsichtigen und begleiten die Auszubildenden.

Einer von ihnen ist der freigestellte Praxisanleiter Christian Schwinge. „Ich bin mächtig stolz auf meine Azubis“, sagt er. Denn das, was Thao Phuong Dam erzählt, erlebt er immer wieder. Viele Auszubildende seien zunächst unsicher und schüchtern, wenn sie neu ins Haus kämen. Doch im Laufe des Projekts lernten sie nicht nur Verantwortung zu übernehmen, sondern würden auch an ihren Aufgaben enorm wachsen.
 

Mehr zum Projekt

Das Projekt „Ausbildung leitet einen Wohnbereich” besteht seit mehr als zehn Jahren und bereitet jährlich bis zu 120 Absolvent*innen auf die Zeit nach dem Examen vor. Durch die lange Tradition begleiten nun auch Praxisanleitende das Projekt, die dies als Azubis selbst absolviert haben. Das steigert die Motivation an dem aufwändigen Projekt festzuhalten.

 

Fünf Wochen als Leitung

Das Projekt „Azubis leiten einen Wohnbereich“ findet für fünf Wochen regelmäßig in allen Hauptstadtpflege Häusern statt. Eine Besonderheit: Im Haus Danziger Straße läuft es dauerhaft das ganze Jahr über. Hier bleiben die Auszubildenden nicht in einem Wohnbereich, sondern lernen alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie das gesamte Personal kennen. Das Projekt fördert so das Miteinander, ist interkulturell und leistet einen wichtigen Beitrag, um Sprachbarrieren abzubauen.
 

„Dadurch, dass wir im Haus Danziger Straße alle Azubis einbinden, findet zwischen den unterschiedlichen Jahrgängen zudem noch ein Lehrtransfer statt“, berichtet Christian Schwinge. Denn hier arbeiten Auszubildende, die wie Thao Phuong Dam am Ende ihrer Lehre sind, mit anderen wie Mai Tuyet Thi Vu zusammen, die erst im Oktober nach Berlin gekommen ist. Ein Vorteil für beide: Die eine lernt etwas dazu, die andere wiederholt noch einmal ihr praktisches Wissen kurz vor der Abschlussprüfung.

"Christian ist immer für uns da!"

Und wenn sie doch einmal nicht weiterwissen sollten, ist der freigestellte Praxisanleiter stets zur Stelle, was auch Azubi Nishant Rijal bestätigen kann: „Christian ist immer für uns da!“
 

 
 

Dieser Artikel ist auch im Magazin „Meine Hauptstadtpflege“; Ausgabe 30 erschienen.
 

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