Veröffentlicht am 06. September 2021

Entlastung: Vivantes schlägt deutschlandweit erstes Modellprojekt vor

Drei Bausteine für Veränderung

Heute (06.09.2021) ist die Geschäftsführung von Vivantes mit Vertretern der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zusammengekommen, um über konkrete Maßnahmen zu sprechen, wie Belastungen im Pflegebereich künftig vermieden werden können. Vivantes hat dazu ein neues Modell vorgestellt, nach dem der Leistungsumfang der Krankenhäuser sich nach dem vorhandenen Personal richtet. Mit dem Prinzip „Leistung folgt Personal“ wird nach festgelegten Personalbemessungsgrundlagen (PpGUV und/oder PPR 2.0) die zu erbringende Behandlungsleistung der Krankenhäuser gedeckelt. Ziel des Modells ist es, die Versorgungsqualität zu verbessern und gleichzeitig die Belastung für Pflegekräfte zu begrenzen. Vivantes und ver.di haben dazu weitere Arbeitstreffen vereinbart, in denen die diskutierten Vorschläge gemeinsam konkretisiert werden sollen.

Dorothea Schmidt, Personalgeschäftsführerin bei Vivantes: „Wir sind uns mit ver.di darüber einig, dass unser Gesundheitssystem dringend Veränderung benötigt. Mit unserem neuen Modell, das wir heute vorgestellt haben, sehen wir die Möglichkeit, diese Veränderung gemeinsam mit der Gewerkschaft auf den Weg zu bringen. Dabei setzen wir auf drei Bausteine: Wir wollen die Arbeitsbedingungen verbessern, Belastung von vorne herein vermeiden und die Ausbildung fördern. Im bestehenden Gesundheitssystem stellt uns das allerdings vor enorme wirtschaftliche Herausforderungen. Daher werden wir gemeinsam mit ver.di Finanzierungsmöglichkeiten für dieses Vorhaben finden müssen. Eine gesicherte Finanzierung ist eine der Grundvoraussetzungen, um unser Pilotprojekt auch tatsächlich zu realisieren.“

Darüber hinaus sind für Vivantes eine befristete Laufzeit zur Erprobung und eine unabhängige wissenschaftliche Begleitung unverzichtbare Bestandteile. Eine Realisierung ist zudem nur dann möglich, wenn Aufsichtsrat und Eigentümer dem Vorhaben zustimmen. 

Die drei Bausteine des Modells umfassen jeweils mehrere Maßnahmenpakete. Um Belastung zu vermeiden, soll zum einen die Leistung dem verfügbaren Personal angepasst werden. Daneben sieht das Vivantes-Modell den kompletten Verzicht auf Leasing und eine deutlich flexiblere Arbeitseinteilung vor. Zudem wird die Qualität der Ausbildung u.a. durch verbesserte Praxisanleitung und kontinuierliches Feedback gefördert. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen setzt Vivantes entsprechend seiner Strategie 2030 auf umfangreiche Investitionen in die bestehende Infrastruktur, eine Digitalisierung der Arbeitsprozesse sowie auf eine stärkere Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Voraussetzung für vertrauensvolle Gespräche ist allerdings, dass parallel kein Streik stattfindet. Sollte ver.di also zu Streiks aufrufen, werden für diesen Zeitraum die Gespräche ausgesetzt.

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