Telemonitoring bei Herzschwäche: Mehr Sicherheit im Alltag

Telemedizin nach Herzinfarkt – wie alles begann
Monika Miczynski (72) hatte 2013 einen schweren Herzinfarkt. „Damals war es sehr knapp, ich hatte Kammerflimmern und Herzrhythmusstörungen“, erinnert sie sich. Im Vivantes Humboldt-Klinikum in Berlin-Reinickendorf wurde sie erfolgreich reanimiert. Seitdem unterstützt ein implantierter Defibrillator ihr Herz – wenn es zu lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen kommt, bringt er es wieder ins richtige Gleichgewicht.
Gerade für Menschen mit einer eingeschränkten Herzfunktion, einer sogenannten Herzinsuffizienz, ist eine enge medizinische Betreuung wichtig. Typische Symptome einer Verschlechterung sind Atemnot, schnelle Erschöpfung oder Wassereinlagerungen im Körper. Damit Betroffene seltener in die Klinik müssen und schon erste Symptome erkannt und gegebenenfalls ambulant behandelt werden können, gibt es eine moderne Lösung: das Telemonitoring.

Telemonitoring bei Herzinsuffizienz – was bedeutet das?
Beim Telemonitoring werden Patient*innen mit Geräten ausgestattet, die sie zu Hause nutzen: eine Waage, ein Blutdruckmessgerät, ein Mini-EKG sowie ein Tablet. Diese Geräte übertragen die Messwerte automatisch an das Vivantes Telemonitoring Zentrum (TMZ). Dort werden die Daten täglich geprüft.
Jacqueline Hempel, Medizinische Fachangestellte (MFA) im Vivantes MVZ Wedding, erklärt: „Unsere Patient*innen messen ihren Blutdruck mit einer Manschette, nehmen mit einem kleinen Handgerät ein EKG auf und stellen sich täglich auf die Waage. Die Werte werden sofort an uns übertragen. Wenn wir Auffälligkeiten sehen, können wir direkt reagieren.“
MFA Jacqueline Hempel betont: „Viele Patient*innen bemerken zunächst nicht, wenn ihre Werte schlechter werden. Mit Telemonitoring können wir rechtzeitig eingreifen und ihnen gezielt helfen.“
Erfahrungen mit Telemedizin bei Herzschwäche – Monikas neuer Alltag
Für Monika Miczynski hat sich seit März 2025 einiges verändert: „Früher habe ich nur ab und zu meinen Blutdruck gemessen, aber jetzt gehört es fest zu meinem Tagesablauf. Ich sehe sofort meine Werte und kann besser einschätzen, wie es mir geht. Das macht die Krankheit präsenter, aber es beruhigt mich auch, weil ich weiß: Wenn etwas nicht stimmt, wird zuverlässig reagiert.“
Einmal sei ihr EKG unregelmäßig gewesen, erzählt die Berlinerin: „Ich war unsicher und habe gleich in der Praxis angerufen. Zum Glück war es harmlos. Aber es hat mir gezeigt: Ich bin nicht allein, ich kann mich jederzeit melden.“ Als sie einmal das Messen vergaß, rief Frau Hempel die Patientin an. „Das war mir ein bisschen peinlich, aber gab mir gleichzeitig auch ein gutes Gefühl. Man merkt: Da passt wirklich jemand auf.“

Telemonitoring und Herzschwäche: Wenn Daten Leben retten können
Das Telemonitoring-Team achtet besonders auf Gewichtsschwankungen. „Wenn jemand in zwei oder drei Tagen plötzlich drei Kilo zunimmt, fragen wir nach“, berichtet Jacqueline Hempel. „Oft steckt eine Wassereinlagerung dahinter – ein Zeichen, dass das Herz schwächer arbeitet.“
Auch niedriger Blutdruck ist ein Thema. „Wir rufen dann an und klären die Einnahme der Medikamente. So sehen wir ganz genau, wie gut sie wirken und können die Medikation anpassen“, sagt die MFA. „Das macht die Betreuung sehr individuell.“
Studien bestätigen: Telemonitoring kann die Sterblichkeit bei Patient*innen mit Herzschwäche um bis zu 60 Prozent senken. Denn durch die engmaschige Betreuung wird frühzeitig erkannt, wenn sich der Zustand verschlechtert – lange bevor ein regulärer Arzttermin ansteht. So lassen sich Klinikaufenthalte oft vermeiden.
Wer kann Telemonitoring nutzen?
Patient*innen sollten gemeinsam mit ihren Hausärzt*innen oder Kardiolog*innen prüfen, ob Telemonitoring für sie geeignet ist. Das Angebot richtet sich derzeit an Patient*innen mit einer mittleren oder schweren Herzinsuffizienz mit einer Pumpfunktion von unter 40 Prozent, die in den letzten zwölf Monaten wegen der Herzschwäche im Krankenhaus behandelt wurden oder ein implantiertes Gerät (ICD, CRT-P oder CRT-D) tragen.
Zukunft des Telemonitoring bei chronischen Erkrankungen
Das Vivantes Telemonitoring Zentrum (TMZ) am MVZ Wedding betreut seit Anfang des Jahres Patient*innen mit einer Herzschwäche. In Zukunft sollen auch Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen wie Diabetes Typ II oder COPD (chronische Lungenerkrankung) angebunden werden.
Das Vivantes Telemonitoringzentrum (TMZ) bietet Ihnen bei einer Herzinsuffizienz eine optimale Beobachtung Ihres Gesundheitszustands zu Hause mithilfe von Implantaten oder externen Geräten.
Ihre Daten werden von medizinischem Fachpersonal ausgewertet, um Veränderungen Ihres Gesundheitszustands frühzeitig zu erkennen und Ihre Behandlung daran anzupassen.
So einfach melden Sie sich für das Telemonitoring an
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