Gesundheitstipp: Herz und Ernährung
Für ein fittes Herz-Kreislauf-System ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung unverzichtbar. Der Zusammenhang zwischen zu fettigem oder einseitigem Essen und einem erhöhten Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko ist bedeutsam und darf nicht unterschätzt werden.
Die größten Risikofaktoren
Insbesondere der übermäßige Verzehr von tierischen Fetten, die z. B. in Fleisch, Wurst oder Käse vorkommen, kann sich negativ auf das Herz auswirken. Wenn sich Cholesterin in den Blutgefäßen ablagert, werden die Arterien eingeengt und der Blutfluss behindert. Dies kann zu Sauerstoffmangel oder der Bildung von Blutgerinnseln führen.
Hoher Fast-Food-Konsum kann ähnliche Effekte herbeiführen. Wer ein Mal oder häufiger pro Woche Fast Food verzehrt, hat ein deutlich gesteigertes Herzinfarktrisiko. Zusätzlich gilt der hohe Salzanteil in Lebensmitteln dieser Art als blutdrucksteigernd. Dauerhaft erhöhter Blutdruck kann das Herz schwächen.
Einen weiteren Risikofaktor für Herzinfarkte stellt der übermäßige Verzehr von rotem Fleisch dar. Neben den gesättigten Fettsäuren enthalten Wurstwaren oder andere verarbeitete Fleischprodukte häufig eine erhöhte Menge an Eisen, Salz und Nitriten, um die Haltbarkeit der Lebensmittel zu steigern.
Mediterrane Kost tut dem Herz gut
In verschiedenen Studien konnte die positive Wirkung mediterraner Kost auf die Herzgesundheit belegt werden. Im Mittelmeerraum treten Herzinfarkte deutlich seltener auf als beispielsweise in Nordeuropa oder den USA. Ungesättigte Fettsäuren (z. B. in Olivenöl, Fisch und Nüssen), Obst und Gemüse aus der Region, frischer Fisch und ein gemäßigter Konsum von Rotwein sind wichtige Bestandteile des Ernährungskonzepts. Dieses wirkte sich auch positiv auf Probanden aus, die nicht im Mittelmeerraum leben, sondern lediglich der mediterranen Ernährung folgten.
Ist Koffein schlecht für den Herzrhythmus?
Durch den Genuss von Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken sowie schwarzem und grünem Tee erhöht sich der Blutdruck um etwa 10 bis 20 mmHg, sinkt jedoch nach kurzer Zeit wieder auf Normalniveau ab. Der Körper gewöhnt sich schon nach wenigen Wochen an einen regelmäßigen Konsum, sodass die Erhöhungen dann geringer ausfallen oder gar nicht mehr auftreten.
Die Annahme, dass der Konsum von Kaffee den Herzrhythmus stört, ist nicht richtig. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass Kaffeegenuss kein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich bringt. So kann bei gesunden Menschen kein Zusammenhang zwischen regelmäßigem Verzehr koffeinhaltiger Getränke und einem höheren Bluthochdruckrisiko nachgewiesen werden. Im Gegenteil: Ein moderater Kaffeekonsum (max. vier Tassen pro Tag) kann das Risiko für Herzversagen und an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken sogar geringfügig senken.
Dennoch gilt: Wer bereits an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen leidet, sollte beobachten, ob sich der Konsum von Koffein hierauf auswirkt und ggf. auf entsprechende Getränke verzichten bzw. das Gespräch mit dem Arzt suchen.
Tipps für eine herzgesunde Ernährung:
- Obst, Gemüse und Fisch sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Fisch enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die die Gefäße elastisch und geschmeidig halten.
- Fette sind ein wichtiger Baustein des Ernährungsplans – wenn es die richtigen sind. Nehmen Sie bevorzugt ungesättigte Fettsäuren zu sich. Diese stecken z. B. in Olivenöl, Fisch, Hülsenfrüchten oder Nüssen.
- Tierische Fette (z. B. in Fleisch, Wurst oder Molkereiprodukten) sollten hingegen nur in Maßen konsumiert werden.
- Vermeiden Sie außerdem gehärtete Fette (sogenannte Transfettsäuren). Diese wirken sich negativ auf die Herzgesundheit aus und stecken z. B. in frittierten Lebensmitteln, Chips, Chicken Wings oder Blätterteig.
- Achten Sie darauf, nicht zu viele zuckerhaltige Lebensmittel zu sich zu nehmen. Zu viel Zucker trägt zu Übergewicht bei, das wiederum einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes darstellt.
- Reduzieren Sie die Verwendung von Salz beim Kochen, und würzen Sie Ihre Gerichte verstärkt mit Kräutern oder Knoblauch.
- Bereiten Sie Ihre Speisen möglichst schonend zu: Beim Grillen von Fleisch kann das überschüssige Fett abtropfen, und durch das Dämpfen von Gemüse bleiben wichtige Nährstoffe erhalten.
Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Torsten Edinger Diabetesberater DDG der Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie und Diabetologie am Vivantes Klinikum Neukölln.