Veröffentlicht am 27. Juni 2022

Tagesklinik chronische Depressionen

Neues Angebot für seelische Gesundheit im Vivantes Humboldt-Klinikum

Ab sofort bietet das Department für seelisches Gesundheit am Vivantes Humboldt-Klinikum ein weiteres tagesklinisches Angebot an, das sich an Patient*innen mit chronischer Depression richtet. Zum Auftakt findet am 29. Juni zwischen 15 und 17 Uhr ein Symposium statt. Mit der Tagesklinik wird das bereits bestehende Angebot für akute Depressionen um den Schwerpunkt für die chronische Symptomatik erweitert, bei der andere Behandlungsstrategien erforderlich sind.

Hinter dem Oberbegriff „Depression“ verbirgt sich eine heterogene Gruppe von Krankheitsbildern, die sich in Verlauf, Schweregrad und Dauer voneinander unterscheiden. Oft leiden Patient*innen über viele Jahre an anhaltenden depressiven Symptomen oder erleben mehrere Krankheitsepisoden mit nur kurzen symptomfreien Phasen nacheinander. 

Prof. Dr. Stephanie Krüger, Chefärztin der Departments für seelische Gesundheit in Spandau und im Humboldt-Klinikum: „Die langjährige Krankheitsgeschichte von Patient*innen mit chronischer Depression ist in der Regel mit vielen missglückten medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlungsversuchen verbunden. Die Betroffenen erleben erhebliche Einschränkungen der Lebensqualität in entscheidenden Lebensbereichen. Mit dem neuen Angebot wollen wir sie dabei unterstützen, die depressive Abwärtsspirale aufzuhalten.“

Durch die Einführung der Kategorie der „persistierenden Depressiven Störung“ im sogenannten „DSM-5“ (Abkürzung für die fünfte Auflage des „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“) wurde der chronischen Depression stärker Rechnung getragen.

Wie unterscheidet sich die Behandlung von akuten und chronischen Depressionen?

Chronisch depressive Patient*innen sprechen deutlich schlechter auf die herkömmlichen medikamentösen und verhaltenstherapeutischen Behandlungsstrategien an. Die Psychotherapie widmet sich den spezifischen Problembereichen der chronisch Depressiven. Hierzu zählen z.B. Defizite in der Wahrnehmung und der Gestaltung von sozialen Beziehungen. Zudem haben die Betroffenen häufig negative Gedanken wie z.B. „es wird sich niemals ändern“, die sich sehr ungünstig auf den Behandlungsprozess auswirken. An diesen Stellen setzt die psychotherapeutische Behandlung an. Auch pharmakologisch gibt es neue Entwicklungen. Esketamin Nasenspray stellt eine innovative Therapieoption zur Behandlung therapieresistenter Depressionen dar, die auch in unserer Tagesklinik Chronische Depression angewendet wird.

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